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6. Würzburger Psychotherapiekongress - 04. - 07.04.2024

 

Zum nun sechsten Mal fanden ca. 200 Teilnehmende den Weg zum Würzburger Psychotherapiekongress, im April 2024 in den Räumlichkeiten des Deutschhaus-Gymnasiums, um ihren (Selbst-) Erfahrungshorizont zu erweitern und anregende vier Tage zu verbringen.

Einen herzlichen Dank an unsere tollen Referierende und alle, die den Kongress zu einem reichhaltigen Erlebnis gemacht haben!

 

Mit den folgenden Impressionen laden wir euch ein, entweder in Erinnerungen zu schwelgen und den Kongress 2024 nochmal Revue passieren zu lassen, oder einen Eindruck zu bekommen, was euch vielleicht  beim nächsten Kongress erwarten könnte.


Einige Fotos folgen in Kürze!



Wer noch einmal ein paar Assoziationen nachlesen möchte:

 

Das Tabu, das Unberührbare, das Unverletzliche, kennzeichnet eine allgemein anerkannte Grenze, deren Überschreitung, zumindest wenn sie öffentlich wird, gravierende Folgen nach sich zieht. Die Bedeutung des Tabus geht aber über die des Gesetzes und des Verbotes hinaus, indem das im Tabu Verbotene gleichzeitig auch immer etwas Heiliges darstellt oder darauf verweist. 

Moment mal, allgemein anerkannt? 

Wir leben doch in einer Zeit, in der wir – man möchte sagen gottseidank – immer mehr uns einschränkende Konventionen ent-tabuisieren und damit Themen dem Diskurs zugänglich machen, die zuvor „verboten“ waren. Wir scheinen in einer Freiheit über Sexualität sprechen und nachdenken zu können, die vor 100 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Wir können das Geschlechterverhältnis und auch die Bedeutung von Geschlecht überhaupt völlig neu denken. Wir scheinen unsere Lebensformen frei wählen und uns in jeder Art verwirklichen zu können, ohne an Tabus zu stoßen, die noch nicht dekonstruiert worden wären.

Aber stimmt das wirklich so?  

Gibt es nicht nach wie vor tabuisierte Themen? Themen, bei denen wir uns unausgesprochen darauf einigen, dass wir sie nicht diskutieren? Wie schaut es mit Krankheit, Alter, Sterben und dem Tod aus? Wie mit eigenem Reichtum oder eigener Armut? Oder mit Bedürftigkeit? Und übrigens, wie war der werte Stuhlgang heute Morgen? Hart oder weich, geformt oder breiig? Geruch?

Sind vielleicht die Tabulinien gar nicht aufgehoben, sondern nur verschoben? Muss sich nicht für alles Enttabuisierte ein neues Tabu etablieren, ohne dass wir das erstmal merken? Gibt es vielleicht sowas wie einen Tabuerhaltungssatz? Möglicherweise, weil das Tabu an sich auch etwas unverzichtbar Schutzgebendes ist? Wann behindert ein Tabu, wann schützt es?

Möglicherweise durchzieht das Tabu unser Seelenleben noch genau so stark wie einst in vorreligiösen Gesellschaften, nur wird dies weniger bewusst reflektiert? 

Lasst uns danach forschen, nachschauen, ausprobieren und darüber reden! Frei nach Q. Tarantino und O-Ren Ishii: „And we promise you, that no subject will ever be taboo! Except of course...!“